Das unbeständige Wetter machte der Glaubensgemeinschaft von St. Josef einen Strich durch die Rechnung, weshalb Fronleichnam ohne den traditionellen Prozessionszug durch die Straßen von Cham-West gefeiert werden musste.

Nach dem feierlichen Einzug mit vielen Ministranten und liturgischen Helfern begrüßte Pfarrer Pajor die zahlreichen Mitglieder der weltlichen Vereine. Trotz des schlechten Wetters waren die Freiwillige Feuerwehr Loibling-Katzbach, die beiden Schützenvereine aus Katzbach und Katzberg, der Glockenverein Wackerling und die Blumen- und Gartenfreunde aus Loibling, ganz zur Freude des Geistlichen personell stark vertreten.

Pfarrgemeinderatssprecher Dr. Thomas Frisch verkündete das Wort Gottes. In der Lesung aus dem alttestamentarischen Buch Exodus, Kapitel 24, schilderte er wichtige Ereignisse und Rituale, welche den Bundesschluss zwischen Gott und dem Volk Israel am Berg Sinai beschreiben.

Mit der Heilsbotschaft aus dem Evangelium nach Markus, über das Leiden und die Auferstehung Jesu, spannte Pfarrer Pajor den Bogen zur Festtagspredigt. Darin beschrieben ist das letzte Abendmahl, der Abschnitt im Leben und Wirken Jesu, als er das erste Mal mit seinen Jüngern die Eucharistie, die Verwandlung von Brot und Wein in seinen Leib und sein Blut vollzieht. „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Diese zentrale Aufforderung des Gottessohnes als wesentlicher Bestandteil in der Eucharistiefeier der Heiligen Messe, verbindet die Erinnerung an das Vergangene mit der Hoffnung und dem ewigen Leben. Zugleich ruft sie die Gläubigen zur Besinnung und zum Handeln im Geiste Jesu auf. Dabei zeugt die geweihte Hostie von seiner dauerhaften Präsenz.

„Fronleichnam – das Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi erinnert uns daran, dass Christus immer mitten unter uns ist“, betonte Pajor. „Auch wenn wir heute nicht gemeinsam durch die Straßen ziehen können, so sind wir doch im Glauben und Gebet vereint.“ Die Entscheidung die Prozession abzusagen, fiel schweren Herzens, vor allem weil die prächtig und aufwändig geschmückten Aussenaltäre der Familien Fechter und Ansel, sowie der Altar auf dem Kirchplatz durch die beiden Mesnerinnen Petra Lankes und Christine Loders nun vergeblich vorbereitet wurden.   

Aus der Not geboren, fand die Anbetung des Allerheiligsten, vor Unwetter geschützt in abgekürzter Form im Gotteshaus statt.

Die melodischen Klänge der Blaskapelle Pfeffer aus Wetterfeld bildeten den musikalischen Beitrag für eine festliche Atmosphäre. Im fließenden Übergang von kirchlichem Gottesdienst zur weltlichen Feier, begaben sich die Kirchgänger in das liebevoll dekorierte Pfarrheim. Bei der Bewirtung durch den Pfarrgemeinderat, nutzten viele Gläubige die Kombination aus kulinarischen Köstlichkeiten und intensiven Gesprächen, nicht nur sich selbst, sondern auch ganz im Sinne des Feiertages, ihre Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Gemeinde zu stärken.