Die Gläubigen von St. Josef feiern Heiligabend – Pfarrer Triebenbacher zelebrierte die Christmette

Einen festlichen Heiligabend feierten die Gläubigen der Pfarrei St. Josef. Damit der Vorabend der Geburt Jesu Christi zu einem besonderen Erlebnis für die Kirchenbesucher werden konnte, sorgten neben Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor, die vielen Beteiligten mit ihrem Einsatz und Engagement. Seit dem Weggang von Pater John im September ist Pajor allein für die Seelsorge in Cham-West, Untertraubenbach, Katzberg und Penting zuständig und hatte deshalb zum Weihnachtsfest ein wahrliches Mammutprogramm zu bewältigen. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei von einem „alten“ Bekannten. Pfarrer im Ruhestand, Josef Triebenbacher.

Den Auftakt zum Fest bildete die Krippenspielandacht am späten Nachmittag. Eltern, Großeltern, Jugendliche und Kleinkinder waren in der übervollen Kirche vertreten und hörten andächtig zu, als Pfarrer Pajor die Weihnachtsgeschichte vorlas. Im Anschluss hatten die Kommunionkinder der Pfarreiengemeinschaft Sankt Josef, Cham und Sankt Martin, Untertraubenbach, ihren großen Auftritt und machten die historischen Überlieferungen lebendig. Mit einem perfekt einstudierten Krippenspiel über die Geschehnisse in Betlehem und der Geburt Jesu begeisterten sie sowohl junge als auch alte Kirchgänger. Zum Erfolg der Aufführung trugen neben den Akteuren auch die verantwortlichen Betreuerinnen mit Sabrina Wanninger, Kathrin Bethmann und Nina Scholz bei. Der Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Su Frisch begleitete die Andacht musikalisch und setzte stimmungsvolle Akzente. Zum Ende entlockten Hardy Meierhofer am Piano und seine Saxophon spielenden Söhne, Leo und Severin, ihren Instrumenten mit der Darbietung von „Stille Nacht“ weihnachtliche Klänge, welche die Besucher hinaus aus der Kirche und hinein in die Heilige Nacht eskortierten. Auf diese Weise wurden vor allem die kleinen Kirchenbesucher auf den bevorstehenden Weihnachtsabend in ihren Familien perfekt eingestimmt.

Trotz der dunklen und nasskalten Nacht machten sich zur späten Stunde viele Gläubige auf den Weg zur gewohnten „Christmette“, um gemeinsam den Weihnachtsabend zu feiern. Nach einem feierlichen Einzug mit einer großen Ministrantenschar und liturgischen Helfern, begrüßte Josef Triebenbacher die versammelte Kirchengemeinde. Dieser freute sich, nach über 16 Jahren der Abstinenz wieder einmal an seiner früheren Wirkungsstätte tätig sein zu dürfen.

In den Lesungen aus dem alten und neuen Testament, berichtete Pfarrgemeinderatssprecher Dr. Thomas Frisch aus dem Buch Jesaja und Kantor Peter Hausner aus dem Brief des Apostel Paulus an Titus, von der bevorstehenden Ankunft Jesu Christi auf Erden.

„Unsere Welt hat zwei Klimaprobleme: die Erderwärmung unseres Planeten und die Abkühlung in den zwischenmenschlichen Beziehungen!“    

Dieses Statement Triebenbachers, bildete den Kern der weihnachtlichen Predigt. Mit Verweis auf die jüngsten Ergebnisse des Klimagipfels in Dubai bei denen wir alle gefordert seien, durch umweltfreundliche Lebensweise und ein bewusst sparsames Konsumverhalten, mit Verzicht und Einschränkungen den Klimawandel zu stoppen, spannte er den Bogen auf ein zweites „Klimaproblem“. Zunehmend stressigere Arbeitsbedingungen, weniger Zeit im Kreise der Familie, stetig in der Aggressivität steigende Hass Botschaften im Internet, führen zu einer wachsenden Anonymität und Vereinsamung des Einzelnen und zu einem kälteren und raueren zwischenmenschlichen Klima. Mehr und mehr Menschen halten dieser kalten Atmosphäre nicht mehr stand, werden psychisch oder physisch krank, vielleicht sogar aggressiv.

„Das Weihnachtsfest gibt uns die Anregungen für einen zwischenmenschlichen Klimawandel“. Vor gut 2000 Jahren am Hochpunkt der Unterdrückung des tyrannischen Herrschers Herodes, wird Jesus in eine gefühlskalte, eisige Welt geboren und es sind die damals gesellschaftlich verachteten Hirten, welche allen anderen voraus die göttliche Botschaft seiner Niederkunft verkünden. Ein erstes Zeichen von vielen darauffolgenden, bei denen sich Jesus Christus sozialen Randgruppen und Ausgestoßenen annimmt und diesen in der öffentlichen Wahrnehmung präsent, mit damals ungewohnter Hochachtung und Zuneigung begegnet. Als bekennende Christen tragen wir seinen Namen und auf diese Weise hat er uns diese Aufgabe übertragen, anderen nach seinem Vorbild zu begegnen, damit das Klima zwischen den Menschen wärmer wird.

Zum Schluss bedankte sich Pfarrer Triebenbacher bei allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten. Dabei erging ein besonderer Dank an die Organistin Cornelia Stögbauer, die zusammen mit dem Kirchenchor unter Leitung von Paul Piller, für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten.

VS