„Ich bin der gute Hirte“, lautete das Thema, unter der die beinahe ein Jahr dauernde Vorbereitung auf den ersten Empfang des Leibes Jesu stand. Erstmals in der Geschichte der Pfarreiengemeinschaft von St. Josef, Cham-West und St. Martin, Untertraubenbach, wurde dieser besondere Tag im Leben der jungen Christen zusammen gefeiert.
Unter den Klängen des Liedes „Komm herein und nimm dir Zeit“, zogen die 30 Kommunionkinder in Begleitung zahlreicher Ministranten und liturgischer Helfer in das bis auf den letzten Platz gefüllte und festlich geschmückte Gotteshaus ein. Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor begrüßte zu Beginn die Familien der Erstkommunikanten und das anwesende Lehrerkollegium der beiden Grundschulen mit den beiden Schulleiterinnen, Stefanie Brunner und Kerstin Bauer. Den Umstand der seit einem Jahr vakanten Kaplanstelle, erklärte der Geistliche als Ursache für die gemeinsame Feier. Von Beginn an wurden die Kinder in die Liturgie der Messfeier eingebunden. Beim Lesen der Kyrie-Rufe und Fürbitten, dem Glaubensbekenntnis und dem gemeinsamen Beten des Vaterunsers am Altar, bekundeten alle zusammen ihre Bereitschaft zum Glauben an Jesus Christus. Im weiteren Verlauf wurde immer wieder Bezug genommen auf den Leitgedanken der Kommunionvorbereitung. So spricht Jesus im Johannes-Evangelium, Kapitel 10, Vers 11, von sich selbst als dem „guten Hirten“. Er erklärt, dass der gute Hirte sein Leben für seine Schafe gibt. Diese Aussage verdeutlicht Jesu Hingabe und Liebe zu den Menschen, die er als seine Herde betrachtet. Als guter Hirte kümmert er sich liebevoll um seine Schafe, beschützt sie vor Gefahren und ist bereit, sogar sein eigenes Leben für sie zu opfern.
„War er wirklich ein Hirte? Sind wir vielleicht Schafe?“ Mit Bezug auf die Heilsbotschaft stellte Pajor in seiner Predigt diese Frage der versammelten Kirchengemeinde. Zu der Zeit als Jesus lebte und das Reich Gottes predigte, hatte fast jede Familie ein paar Schafe oder Ziegen, die mit ihrer Milch, Wolle und ihrem Fleisch, das Überleben ihrer Besitzer sicherstellten. Beschützer des lebensnotwendigen Gutes waren zu jener Zeit die Hirten, die sogar ihr Leben riskierten, um es vor Unheil zu bewahren. In diesem Sinne ist Jesus für uns Menschen wie ein guter Hirte, weil sich der Sohn Gottes für uns am Kreuz geopfert und uns dadurch ewiges Leben bei Gott ermöglicht hat. Er wirbt um unsere Freundschaft, um unsere Herzen. Mit Blick auf die weltlichen Feierlichkeiten im Anschluss an den Gottesdienst erinnerte der Geistliche die Kommunionkinder daran, dass Jesus fortan der wichtigste Gast und das größte Geschenk in ihrem Leben sein soll.
Nachdem die Fürbitten von einigen Kommunionkindern und Katechetinnen vorgetragen wurden, folgte die Eucharistiefeier. Im Anschluss an die Gabenbereitung und dem Hochgebet, rief der Geistliche die Erstkommunionkinder zu sich nach vorne, um gemeinsam am Altar das Vaterunser zu singen. Dann war es endlich so weit und die jungen Gläubigen empfingen zum ersten Mal aus den Händen des Pfarrers den Leib des Herrn.
Am Ende des stimmungsvollen Gottesdienstes wünschte Pajor allen Kommunionkindern eine schöne Fortsetzung des Festes. Außerdem dankte er Annet Grella, Michaela Gerschütz, Miriam Lenz, Caroline Bauer und Simone Bräu aus der Pfarrei St. Josef und Barbara Nachreiner-Leiß, Christiane Jobst und Karin Eiber aus der Pfarrei St. Martin, die als Katechetinnen die Kommunionkinder begleitet hatten. Einen besonderen Dank richtete er an Frau Sabrina Wanninger, die sich seit mehreren Jahren bei der Vorbereitung der Erstkommunion engagiert. Zudem ging ein besonderer Dank an Messnerin Petra Lankes, sowie an Christine Loders für den Blumenschmuck. Lebhaft und schwungvoll gestaltete „DER Chor“ unter der Leitung von Su Frisch und Hardy Meierhofer am Piano den musikalischen Rahmen. Mit dem Schlusssegen entließ Pfarrer Pajor die Kinder und die weiteren Anwesenden.