115 Personen nahmen die Einladung zum diesjährigen Treffen der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen wahr.

   

Für den Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor ist die Arbeit in den vielen Organisationen der Pfarreiengemeinschaft St. Josef, Cham-West und St. Martin, Untertraubenbach, der wertvollste Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Was für viele als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird, bedeutet viel Engagement und Arbeit. Und so war es für Pajor nach zwei langen Jahren der Unterbrechung, wieder an der Zeit, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Seelsorgeeinheit für ihren unermüdlichen Einsatz Danke zu sagen. Seiner Einladung nach Penting folgten 121 Personen. „Ein ermutigendes Zeichen nach zwei Jahren der Pandemie und ein Ausdruck der Sehnsucht nach Gemeinschaft“, so der Geistliche bei seiner Begrüßung im Gasthaus Luger, wo nach einem beeindruckenden Gottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Pentinger „Basilika“, der weltliche Teil der Feier abgehalten wurde. Nach dem gemeinsamen Essen folgte mit der Ehrung verdienter Pfarrangehöriger der Höhepunkt des Abends. Insgesamt wurden dieses Jahr neun Mitarbeiter für ihren unermüdlichen Einsatz im Dienste der Pfarrei ausgezeichnet. Daneben verabschiedete Pfarrer Pajor Rosa Fischer, Lina Stögbauer und Angela Brandt aus dem Kirchenchor in St. Martin und brachte dabei seinen Dank zum Ausdruck.

Laut Kirchensatzung sind einmal jährlich die Pfarreimitglieder über die internen Geschehnisse zu informieren. Pajor nutzte die Veranstaltung als Ersatz für die obligatorische Pfarrversammlung und brachte mittels Beamerpräsentation die Anwesenden auf den aktuellen Stand. Schwerpunkte bildeten hierbei das institutionelle Schutzkonzept (ISK) und die neuen Kirchenfenster.

„So viel Nähe wie möglich und so viel Distanz wie nötig!“, lautet der Leitsatz unter welchem die präventiven Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen ergriffen werden. Auch wenn diese Aussage zunächst widersprüchlich klingt, hat das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz im Umgang miteinander eine wesentliche Bedeutung. Die Nähe ermöglicht gegenseitiges Vertrauen als Voraussetzung für das Entstehen zwischenmenschlicher Beziehungen. Damit dieses Vertrauen nicht zum Nährboden für Grenzüberschreitungen und Ãœbergriffe werden kann, wird ihm die Distanz gegenübergestellt. Denn Distanz ermöglicht den notwendigen Respekt zueinander, damit persönliche Grenzen nicht überschritten werden. Da jeder Mensch hinsichtlich Nähe und Distanz unterschiedlich empfindet, soll mit dem Schutzkonzept eine Struktur vorgegeben werden, mit der zum einen die Grundlage für ein gutes Miteinander geschaffen und zum anderen das Risiko von Grenzverletzungen und Ãœbergriffen vermindert wird. Ein Arbeitskreis hat in den letzten zwei Jahren nach den Vorgaben der Diözese, jedoch individuell an die Bedürfnisse der Pfarrei angepasstes Konzept erarbeitet, dessen Einführung in der Sitzung des Pfarrgemeinderates am 14. Dezember 2022 beschlossen wurde. Im Anschluss berichtete Pfarrer Pajor über den Sachstand bei den Kirchenfenstern. Eine Spende im Jahre 2020 bildete die Initialzündung für die Wiederaufnahme alter Bestrebungen, in der Pfarrkirche St. Josef, 14 neue, künstlerisch gestaltete, Glasfenster zu installieren. Dieses Vorhaben wurde bereits bei der umfassenden Innenrenovierung im Jahr 2002 angedacht, konnte jedoch aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden. Nach dem Beschluss der Kirchenverwaltung zur Umsetzung des Vorhabens, entwickelte ein Arbeitskreis aus Pfarrangehörigen ein theologisches Konzept, welches die Grundlage für die künstlerische Ausgestaltung darstellte. Demnach sollen alle Fenster thematisch miteinander verbunden werden und biblische Geschehnisse aus dem alten Testament auf der einen und dem neuen Testament auf der gegenüberliegenden Seite zeigen. Nachdem das Konzept der Bischöflichen Kommission für kirchliche Kunst vorgestellt wurde, erfolgte durch das Bistum Regensburg die Auslobung eines Wettbewerbes zur Umsetzung, an ausgewählte Glaskünstler. In der Jurysitzung am 24. Juni 2022 wurde unter den Teilnehmern Dr. Mahbuba Elham Maqsoodi auserwählt. Die deutsch-afghanische Künstlerin ist seit 2022 Trägerin des Bayerischen Verdienstordens und gestaltete unter anderem die Fenster für die saarländische Benediktinerabtei St. Mauritius Tholey. Für Fachleute eines der weltweit größten und kunsthistorisch bedeutendsten Glasmalereiprojekte der Gegenwart. Derzeit erarbeitet sie die ersten Entwürfe für die Fenster in der Kirche St. Josef.  

Im Anschluss an die Ausführungen von Stadtpfarrer Pajor folgte eine Bilderschau aus den Gremien der Pfarreiengemeinschaft. Am Ende des informativen und geselligen Abends dankte der Geistliche den anwesenden „Mitmachern“ und appellierte, auch weiterhin nicht müde zu werden, an einer lebendigen Glaubensgemeinschaft aktiv mitzuarbeiten.

Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor mit den für ihre langjährige Mitarbeit besonders Geehrten: Doris Maurer – 15 Jahre, Maria Roider – 20 Jahre, Alice Jachowicz – 25 Jahre, Helga Simml – 25 Jahre, Renate Siegl – 35 Jahre, Anna Weber – 35 Jahre, Waltraud Hecht – 45 Jahre und Heidrun Wutz – 45 Jahre

Dr.Mahbuba Maqsoodi, Gustav van Treeck Werkstätten, Schwindstr.3, München, 6.3.2020

Die Gewinnerin des Künstlerwettbewerbs Dr. Mahbuba Maqsoodi (Quelle: Wikipedia)

Der Siegerentwurf für die neuen Kirchenfenster in St. Josef der deutsch-afghanischen Künstlerin Mahbuba Maqsoodi – Ausschnitt aus einem Fenster