Die Pfarrei St. Martin hat am Neujahrstag die offizielle Aussendung der Ministranten für die 66. Sternsinger-Aktion des Kindermissionswerks vorgenommen. Am Freitag, 4. Januar, werden die Mädchen und Jungen den Segen zu den Wohnungen und Familien bringen und für notleidende Altersgenossen in aller Welt sammeln.
Der Neujahrstag ist auch das Hochfest der Gottesmutter Maria und so sang die Kirchengemeinde zum Einzug von Pfarrer Pajor und der Sternsinger unter musikalischer Begleitung des Organisten Martin Lausser das Lied „Maria, dich lieben ist allzeit mein Sinn“. Der Geistliche wünschte zunächst ein gutes neues Jahr und vor allem Gesundheit, „als Christen sagen wir aber auch ein gesegnetes, neues Jahr“. Die Tage, Wochen und Monate von 2024 dürfe man ebenso unter den Schutz der Gottesmutter stellen, „das haben wir auch schon um Mitternacht bei der Jahresschlussandacht in Streicherröhren zum Ausdruck gebracht“. Pfarrer Pajor wies außerdem darauf hin, dass die katholische Kirche am Neujahrstag den Weltfriedenstag begehe.
In seiner Neujahrspredigt verwies Pfarrer Pajor zunächst auf einen Psalm („Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn’s hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre“). Heute dürften sich Menschen teils auch über 90 oder sogar 100 Jahre freuen. „Und dennoch das neu geschenkte Jahr 2024 nur eine kostbare Zeitspanne unseres kurzen Lebens“, so der Seelsorger. Als Vergleich nannte Pajor etwa das Alter von Pyramiden (ca. 4500 Jahre) oder das Sonnensystem, das sich vor 4 bis 5 Milliarden Jahren gebildet hat. „Dieses Alter kann man sich gar nicht vorstellen, kann man mit nichts vergleichen“, so Pajor, „was ist da ein Jahr, was ist da ein Leben, da wird ein Mensch im Weltall zum Stäubchen“. Diese Vergänglichkeit und Armseligkeit gelte es sich deshalb an Neujahr bewusst zu machen, „was sollen da großartige Pläne für das neue Jahr“. Und so stelle sich die Frage: „Wozu bin ich Nütze mit meinen Grenzen und Schwächen“. Pfarrer Pajor beantwortete diese Frage mit der Geschichte von einem Baumwollfaden. Für sich alleine verloren, sorgt er zusammen mit Wachs als Teelicht für etwas Licht und Wärme. „Es ist besser auch nur ein kleines Licht anzuzünden, als in der Dunkelheit zu schimpfen“. Am Neujahrstag führe uns die Kirche die Gottesmutter Maria als Beispiel vor Augen, „Gott hat Ja zu Maria gesprochen und Maria sprach ihr Ja zu Gott“. Die Liebe Gottes hätte Maria die Kraft gegeben, ihre Aufgaben zu erfüllen. Und so schloss Pajor mit den Worten: „Maria ist zu Licht geworden und kann für uns die Wegstrecke des neuen Jahres erhellen“.
Im Rahmen des Neujahrsgottesdienstes wandte sich Pfarrer Pajor außerdem an die als Sternsinger eingekleideten Ministranten. „Schön, dass ihr das macht“. Für sich alleine zu Hause bleibend wären die Sternsinger auch nur ein verlorener Baumwollfaden. Aber mit dem Hinausgehen zu der Kirchengemeinde und dem Sammeln von Spenden für notleidende Altersgenossen in aller Welt „geht zusammen ein Licht auf“. Nach dem Vortragen ihres Segensspruches belohnten die versammelten Gläubigen das ehrenamtliche Engagement der mit funkelnden Kronen und in farbenfrohen Gewändern gekleideten Ministranten durch einem Sonderapplaus. Die Untertraubenbacher Sternsinger werden am Freitag, 5. Januar, ab 8.30 Uhr in allen Ortsteilen der Pfarrei von Haus zu Haus ziehen, den Segen übermitteln und Geld sammeln.