Auch die Kirchengemeinde „St. Martin“ hat am Sonntag feierlich das Erntedankfest begangen. Dazu erwies sich die Pfarrkirche durch den Katholischen Frauenbund festlich geschmückt, insbesondere mit einem stattlichen Erntedankaltar.
Beim Aufbau und Dekorieren des Erntedankaltars zeigen sich in Untertraubenbach abwechselnd der örtliche Obst- und Gartenbauverein bzw. Frauenbund verantwortlich, dieses Mal war wieder der KDFB-Zweigverein an der Reihe. „Wie man sieht, ist die Ernte in Untertraubenbach sehr reichlich ausgefallen“, so St. Josef Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor zu Beginn des Festgottesdienstes bei der Begrüßung mit Bezug auf die vielen Gaben aus Gärten und Feldern, die sich vor dem Volksaltar zusammengestellt präsentierten, darunter ein großer Brotlaib mit dem Schriftzug „Erntedank“.
In seiner Predigt ging der Geistliche weiter auf den besonderen Anlass des Tages ein. „Täglich trinken wir, täglich essen wir, ständig atmen wir Luft und wachen morgens wieder aus dem Schlaf auf“, so Pajor, „alles geschieht für uns ganz selbstverständlich“. Leider würden wir viel zu selten auf den Gedanken kommen, dem Schöpfer dieser Gaben, Gott, zu danken. Und immer wieder würde auch beklagt, dass manche Menschen das Wort „Danke“ verlernt haben. Der Seelsorger verwies weiter auf das Judentum, es würde nicht nur ein Tischgebet zu den Mahlzeiten pflegen, sondern kurze Jubelpreise zu jedem Teil von der Vor- bis zur Nachspeise. Tischgebete würden den Menschen helfen, die Haltung der Dankbarkeit Gott gegenüber bewusst zu halten, dies gehöre auch zur christlichen Grundhaltung. „Heute verrichten wir die große Danksagung an Gott, es ist auch ein Dank für das Leben“, führte Pajor weiter aus, „und denken wir daran, dass jedes Tischgebet wie ein kleines Erntedankfest ist“.
Abgerundet wurde der Festgottesdienst mit zum Erntedankfest passenden Liedern wie „Was er schuf, was er gebaut, preis ihn laut“ oder „Was uns die Erde Gutes spendet, was unsrer Hände Fleiß vollbracht, was wir begonnen und vollendet, sei Gott und Herr, zu dir gebracht“, musikalisch begleitet vom Organisten Maximilian Irrgang aus Penting. Zum Vater Unser versammelten sich auf Einladung von Stadtpfarrer Pajor die Kinder im Altarraum mit Blick auf den prächtigen Erntedankaltar.
Dass es gar nicht täglich selbstverständlich sei aus dem Schlaf wieder aufzuwachen, merkte Stadtpfarrer Dr. Kazimierz vor dem Schlusssegen zum plötzlichen Ableben von Pfarrer Alfons Dirscherl aus Cham-Katzbach an, der gerne auch immer wieder am Streicherröhrenfest als Konzelebrant teilgenommen hat. Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am kommenden Donnerstag, 5. Oktober, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef Cham-West statt.
(L.Sch.)