Am vergangenen Sonntag versammelten sich zahlreiche Gläubige aus den Vereinen von Katzbach und Katzberg in der Katzbacher Dorfmitte, um zur Kirche St. Josef in Cham-West zu ziehen und gemeinsam das Erntedankfest zu feiern. Trotz der für die Jahreszeit typisch kühlen Temperaturen nahmen viele am Festzug teil. Abgesichert durch die Freiwillige Feuerwehr Loibling-Katzbach, wurde der farbenfrohe Tross von der Kolpingmusik angeführt, die als Zugkapelle mit schwungvollen Klängen für eine festliche Atmosphäre sorgte.
Hinter ihnen reihten sich Angehörige des Pfarrgemeinderates und Kirchenverwaltung, sowie zahlreiche Mitglieder der örtlichen Vereine ein: Die Blumen- und Gartenfreunde Katzbach, der Verein Dorfglocke Wackerling, die Freiwillige Feuerwehr Loibling-Katzbach, gefolgt von Abordnungen der beiden Schützenvereine Talschütz Katzbach und Bergschütz Katzberg.
Auch die jüngsten Kirchgänger waren stark vertreten. Hatten die Buben und Mädchen des Kinderhauses Loibling die ganze Wegstrecke zu bewältigen, schlossen sich die Kinder des Kindergarten St. Josef dem Korso auf Höhe der ehemaligen Bäckerei Hutterer an. Der Festgottesdienst in der St. Josef Kirche wurde von Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor und Diakon Martin Peintinger zelebriert. Unterstützt von einer großen Schar Ministranten und liturgischen Helfern leiteten sie die Feierlichkeiten.
Pajor war von der Vielzahl der Kirchenbesucher sichtlich überwältigt. Ganz besonders freute ihn, dass so viele Kinder und Mitglieder der weltlichen Vereine die Kirchenbänke bis auf den letzten Platz füllten. Zu Beginn segnete er den prächtigen Erntedankaltar und die Kirchengemeinde.
Anhand einer Sonnenblume versuchte der Geistliche seine Festtagspredigt zu veranschaulichen und zog einen Vergleich zwischen der Ernte in der Landwirtschaft und dem christlichen Leben. Wie bei Pflanzen hängt der Erfolg von vielen Faktoren ab: nicht jeder Same wächst, da Vögel ihn fressen oder Dornen ihn ersticken. Ähnlich ist es im Glauben: Um gute Früchte zu ernten, muss man übermäßig viel säen – sei es Verständnis, Güte oder Liebe. Der Boden spielt eine entscheidende Rolle. In der Landwirtschaft wird er bearbeitet, um Wasser aufzunehmen und Nährstoffe zu liefern. Ebenso muss das menschliche Herz für den Glauben vorbereitet sein, durch Offenheit und regelmäßige Pflege, wie Gebete, Gottesdienste und Sakramente. Hier appellierte Pajor an die zukünftigen Kommunionkinder in der ersten Reihe: „Ohne diese Nährstoffe leidet der Glaube!“ Aber auch der Pflanzenschutz ist wichtig, um die Ernte vor Krankheiten zu schützen. Im übertragenen Sinne soll der Glaube vor negativen Einflüssen bewahrt werden, um gesund wachsen zu können. Der Geistliche ermutigte die Zuhörer, regelmäßig zu reflektieren, was den eigenen Glauben am Wachsen hemmt, um am Ende für das ewige Leben reiche „spirituelle“ Früchte tragen zu können.
Vor dem Schlusssegen dankte Pfarrer Pajor allen, die zum Gelingen von diesem besonderen Tag beigetragen haben. Ein herzliches Vergelt´s Gott richtete er an das Team von Christine Loders, die mit der aufwändigen Gestaltung des farbenfrohen Erntedankaltars und Blumenschmucks, die Feierlichkeiten im Gebetshaus stimmungsvoll untermalten.