Cham/Untertraubenbach. Am Vorabend seines offiziellen Dienstbeginns wurde Diakon Martin Peintinger bereits in der Kirchengemeinde St. Martin eingeführt und herzlich begrüßt. „Ich freue mich auf Sie, ja, ich freue mich sehr“, so der neue Mitarbeiter innerhalb der Seelsorgeeinheit.

Nach dem plötzlichen Tod des Eschlkamer Pfarrers wurde im Sommer 2023 der damalige Pfarrvikar Pater John Massawe von Sankt Josef dorthin versetzt. Seitdem ist Pfarrer Dr. Kazimierz Pajor der einzige Geistliche in der Chamer Pfarreiengemeinschaft. Umso mehr glücklich zeigte sich Pajor am Samstagabend beim Vorabendgottesdienst in Untertraubenbach, mit Martin Peintinger nun durch einen sehr erfahrenen und engagierten Diakon hilfreiche Unterstützung zu bekommen. 2006 weihte ihn Bischof Gerhard Ludwig Müller in Regensburg zum ständigen Diakon mit Zivilberuf, Peintinger war nun seit 18 Jahren in seiner Heimatpfarrei Harrling-Zandt/Altrandsberg bzw. seit 2020 in der Pfarreiengemeinschaft mit Blaibach und Miltach tätig.

Diakon Martin Peintinger nutzte die Predigt neben der Vorstellung seiner Person auch zu beeindruckenden Worten. Die Frage „was erwartest du von deiner neuen Aufgabe“ habe er vor Gott reiflich reflektiert, genauso stelle sich aber natürlich die Frage „was erwarten Sie denn vom neuen Diakon“. Auch wenn er in seiner Funktion mit der Pfarrgemeinde nicht die Heilige Eucharistie als Vorsteher feiern dürfe, sei ja Kirche weitaus mehr und das Amt des Diakons gehe sogar auf die Urkirche zurück. Neben seinen Aufgaben sieht sich Peintinger „in erster Linie als das soziale Gewissen“. Er möchte besonders offen sein für Pfarrbürger, die am Rande oder nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. „Caritas steht bei mir ganz mit oben auf der Agenda“. Wichtig sei ihm etwa auch die Missionsarbeit, so zeigt er sich stark in Afrika engagiert und unterstützt Brunnenprojekte in Ghana. „Ich möchte die Menschen dort abholen, wo sie gerade im Leben stehen“, führte Peintinger mit Verweis auf Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen weiter aus. Ob er eher ein fortschrittlicher oder konservativer Diakon sei, sollten die Untertraubenbacher Pfarrbürger mit der Zeit selbst herausfinden. „Ich bin kritisch zu mir selber, zur Amtskirche und auch den Gläubigen gegenüber“, gab der Diakon aber schon einmal preis. Predigten bevorzuge er nah am Menschen und nicht hoch theologisch, „die Kirche kann nicht jedem einzelnen nach dem Mund reden“. Falsche Erwartungen würden zwangsläufig zu Enttäuschungen führen. Manche würden meinen, die Kirche sei für alles zuständig und verantwortlich, „so einfach ist es aber nicht“. Kirche müsse vor allem ein Ort sein, wo sich alle zu Hause fühlen. „Wir sind alle gemeinsam Kirche, wir sind alle gemeinsam gefordert“. Kirche sei kein Service-Unternehmen, „sondern eine Lebensgemeinschaft, die füreinander da ist, wir beten gemeinsam und wir feiern gemeinsam“. Alle sollten daran mitbauen, „jeder da, wo er gerade steht“. Und so schloss Peintinger mit den Worten: „Auf ein gutes Miteinander“.

Kirchenpfleger Walter Dendorfer hieß Martin Peintinger im Namen der Kirchenverwaltung herzlich willkommen. „Es ist ein besonderer Tag für unsere Gemeinde, denn wir dürfen einen neuen Mitstreiter in unseren Reihen willkommen heißen, unseren neuen Diakon“. In einer Zeit, in der Gemeinschaft und Zusammenhalt wichtiger denn je seien, „freuen wir uns, einen Menschen in unserer Mitte zu haben, der diese Werte verkörpert“. Diakon Peintinger bringe nicht nur seine Erfahrung und Fähigkeiten mit, „sondern auch ein großes Herz für die Menschen in unserer Gemeinde“. Gemeinsam gelte es, die Gemeinde zu stärken und zu beleben, „sie sind hier nicht nur ein neuer Mitarbeiter, sondern ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft“. Dendorfer wünschte einen guten Start, „möge ihr Wirken bei uns von Erfolg, Freude und Segen begleitet sein“. Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinde würden das Nötige dafür tun, um ein effektives und harmonisches Miteinander zu gewährleisten.

Als Sprecherin für den Pfarrgemeinderat und in der weiteren Funktion als 1. Vorsitzende des Katholischen Frauenbunds hieß Gerlinde Dendorfer den neuen Diakon herzlich willkommen und bot ebenfalls bestmögliche Zusammenarbeit an. Walter Dendorfer und Gerlinde Dendorfer überreichten aber nicht nur dem neuen Diakon Martin Peintinger ein Begrüßungspräsent, sondern ebenso Geschenke an Pfarrer Kazimierz Pajor, der am 1. September 2009 und damit vor genau 15 Jahren seinen Dienst als Seelsorger in Cham St. Josef angetreten hat. Walter Dendorfer verwies auf die Kirchenverwaltungswahlen im Herbst 2024 mit einer Amtsdauer von fünf Jahren: „2029 wären es dann 20 Jahre und es wäre schön, wenn wir dieses Jubiläum alle zusammen feiern könnten“.

Abschließend lud der Pfarrgemeinderat zu einem Stehempfang vor dem Pfarrheim St. Martin ein und hatte dazu neben kühlen Getränken auch für Häppchen gesorgt. Der neue Diakon Martin Peintinger nutzte gerne die Gelegenheit zum ersten Kennenlernen.

Text und Bilder: L. S.