Einen festlichen Heiligabend feierten die Gläubigen der Pfarrei St. Josef.

Damit der Vorabend der Geburt Jesu Christi zu einem besonderen Erlebnis für die Kirchenbesucher werden konnte, sorgten neben Stadtpfarrer Dr. Kazimierz Pajor, die vielen Beteiligten mit ihrem Einsatz und Engagement. Dabei feierte einer mit Bravour seine Premiere im neuen Wirkungskreis – Diakon Martin Peintinger.

Unzählige Besucher strömten am späten Nachmittag in das Gotteshaus, um mit der Krippenspielandacht die weihnachtlichen Feierlichkeiten beginnen zu lassen. Eltern, Großeltern, Jugendliche und Kleinkinder waren in der übervollen Kirche vertreten und hörten andächtig zu, als Diakon Martin Peintinger die Weihnachtsgeschichte vorlas. Im Anschluss hatten die Kommunionkinder der Pfarreiengemeinschaft St. Josef, Cham und St. Martin, Untertraubenbach, ihren großen Auftritt und machten die historischen Überlieferungen lebendig. Mit einem perfekt einstudierten Krippenspiel über die Geschehnisse in Betlehem und der Geburt Jesu begeisterten sie sowohl junge als auch alte Kirchgänger. Zum Erfolg der Aufführung trugen neben den Akteuren auch die verantwortlichen Betreuerinnen mit Sabrina Wanninger und Kathrin Bethmann bei. Der Kinder- und Jugendchor unter Leitung von Su Frisch begleitete die Andacht musikalisch und setzte stimmungsvolle Akzente. Zum Ende entlockten Hardy Meierhofer am Piano und seine Saxophon spielenden Söhne, Leo und Severin, ihren Instrumenten mit der Darbietung von „Stille Nacht“ weihnachtliche Klänge, welche die Besucher hinaus aus der Kirche und hinein in die Heilige Nacht eskortierten. Auf diese Weise wurden vor allem die kleinen Kirchenbesucher auf den bevorstehenden Weihnachtsabend in ihren Familien perfekt eingestimmt.

Die „Christmette“ kurz vor Mitternacht zelebrierten Stadtpfarrer Pajor und Diakon Peintinger zusammen mit einer großen Schar an Ministranten und liturgischen Helfern. In den Lesungen aus dem alten und neuen Testament, berichtete Pfarrgemeinderatssprecher Dr. Thomas Frisch aus dem Buch Jesaja und Kantor Peter Hausner aus dem Brief des Apostel Paulus an Titus, von der bevorstehenden Ankunft Jesu Christi auf Erden.

Geehrt und herausgefordert vom Umstand, in der Heiligabendmesse seiner neuen Wirkungsstätte die Predigt halten zu dürfen, begann Diakon Peintinger mit der Frage, was die Gemeinde von ihm erwarte: eine theologische Abhandlung oder lebensnahe Gedanken. Er entschied sich für Letzteres und stellte die Worte des Engels „Fürchtet euch nicht“ in den Mittelpunkt seiner Botschaft. Diese Worte seien zentral für die Weihnachtsbotschaft und könnten Mut, Trost und Vertrauen schenken.

Er hob hervor, dass die Weihnachtsgeschichte keine Erzählung über Helden oder mächtige Herrscher sei, sondern über einen Gott, der sich klein und verletzlich macht, um den Menschen nahe zu sein. Dies spiegele sich in der Einfachheit der Krippe wider, die ein Zeichen für die Nähe Gottes zu den „kleinen Leuten“ sei. Die Weihnachtsgeschichte erinnere daran, dass Liebe, Geben und Vertrauen über Nehmen und Angst triumphierten.

Peintinger zog Parallelen zur heutigen Welt, geprägt von Krieg, Spaltung und Angst. Er rief dazu auf, sich wie damals die Hirten zur Krippe hinzubeugen, inneren Frieden zu finden und Gottes Liebe in die Welt zu tragen. Die Weihnachtsbotschaft sei aktueller denn je und lade dazu ein, Angst und Egoismus hinter sich zu lassen, um stattdessen Liebe, Frieden und Solidarität zu leben.

Zum Abschluss appellierte er, die Flamme der Liebe und des Friedens weiterzutragen und sich von der Heiligen Nacht anstecken zu lassen. In einem Gebet bat er Gott, die Herzen der Menschen zu erleuchten und sie zu Boten des Lichts, der Gerechtigkeit und des Friedens zu machen. Für den Diakon ist Weihnachten ein Fest der Liebe und der Versöhnung, das uns ermutigt, uns für Frieden und Gemeinschaft einzusetzen, indem wir Gottes Liebe in die Welt tragen.

Am Ende eines stimmungsvollen Gottesdienstes, dankte Pfarrer Pajor allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen hatten. Einen besonderen Dank richtete er sowohl an das Team von Richard Groitl, welche sich auch in diesem Jahr wieder um den stattlichen Christbaum gekümmert hatten, als auch an dessen Spender, Xaver Bucher aus Loibling.

V.S.